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Weizenbraunrost | Weizenkrankheiten

Weizenbraunrost
Puccinia triticina ERIKS.

Schadbild
Ab dem Schossen entstehen rostbraune Pusteln (Uredosporen, Sommersporenlager), die unregelmäßig auf der Blattoberseite verteilt sind, seltener auch auf der Blattunterseite, Blattscheiden und Ähren. Diese Pusteln sind oft von einem hellen Hof umgeben. Schwarzbraune Pusteln (Teleutosporen, Wintersporenlager) sind kurz vor der Blüte auf der Blattunterseite zu finden.


Biologie des Schaderregers
Der Erreger des Weizenbraunrostes ist Puccinia triticina aus der Klasse der Basidiomyceten. Der Braunrost benötigt als obligater Parasit ganzjährig eine lebende Wirtspflanzenkette. Der Erreger überwintert als Mycel oder Uredosporen an Ausfallgetreide und Wintergetreide.

Der Braunrost kann sich in einem weiten Temperaturbereich vermehren. Die Entwicklung beginnt für einzelne Stadien des Krankheitszyklus bereits bei 2 °C. Optimale Infektionsvoraussetzungen bestehen allerdings bei Nachttemperaturen um 15 °C und einer Blattbenetzungsdauer von 4 Stunden. Für eine reichliche Sporenbildung und epidemische Ausbreitung im Bestand sind dann eine intensive Sonneneinstrahlung, Niederschläge und lange Tauphasen notwenig.


Verbreitung
Der Braunrost kommt in allen Anbaugebieten vor, besonders in wärmeren Anbaulagen.


Bedeutung
Der Braunrost ist weltweit der wirtschaftlich wichtigste Rostpilz. Ein Befall beeinträchtigt neben dem Ertrag auch die Kornqualität (Eiweißgehalt). Unter den Ertragsfaktoren sind besonders die Kornzahl/Ähre und die TKM betroffen. Ein Epidemiebeginn zum BBCH-Stadium 71 kann noch zu empfindlichen Ertragseinbußen führen.


Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen:
- Bekämpfung des Ausfallgetreides (Unterbrechung der „Grünen Brücke“)
- Anbau resistenter, wenig anfälliger Sorten, frühreifer Sorten
- ausgewogene N-Düngung
- Winterweizen nicht zu früh aussäen (Herbstinfektion)

Als Bekämpfungsschwelle für den Braunrost gilt eine Befallshäufigkeit von 30 % des Haupttriebes zum BBCH-Stadium 37.

Anmerkung
Der Braunrost kann leicht mit dem Gelbrost (Puccinia striiformis) verwechselt werden. Die Gelbrostpusteln können ähnliche Färbungen aufweisen, allerdings sind die Sommerlagersporen streifenförmig angeordnet. Seit neuerer Zeit wird der Roggenbraunrost (Puccinia recondita ROB. EX. DES.) vom sehr ähnlichen Weizenbraunrost (Puccinia triticina ERIKS.) unterschieden, zuvor waren beide als verschiedene physiologische Rassen der Art Puccinia recondita zusammengefasst worden
.

Braunrost Weizen
Mit Braunrost befallener Weizenbestand (c) Syngenta

Puccinia triticina Weizen
Stark mit Rostpusteln befallenes Weizenblatt (c) Syngenta

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