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Tungro-Virus | Reiskrankheiten

Tungro-Virus

Rice tungro bacilliform virus, RTBV
Rice tungro spherical virus, RTSV

Schadbild
Die typischen Tungro-Symptome sind Kümmerwuchs, gelbliche oder gelblich-orange Verfärbung der Blätter und eine reduzierte Bestockung. Pflanzen, die früh befallen werden, können absterben. Befallene Pflanzen reifen langsamer, die Blütezeit verzögert sich. Die Rispen sind oft klein, steril und nicht vollkommen ausgebildet. Es bilden sich Schmachtkörner mit dunkel-braunen Flecken.

Merkmale des Schaderregers
Das Rice tungro bacilliform virus ist ein Badnavirus. Viruspartikel haben eine bazillenförmige Struktur. Diese sind rund 100 - 300 nm lang und 30 - 35 nm breit. Das Rice tungro spherical virus gehört zu der Gruppe Ribotungroviren. Die Viruspartikel sind polyederförmig mit einem Durchmesser von rund 30 nm.


Übertragungswege
RTBV und RTSV werden beide semipersistent übertragen. Vektoren sind die Grünen Reiszikaden (Green rice leafhopper), und zwar Nephotettix virescens, N. nigripictus und  N. cinticeps sowie Recilia dorsalis (Rice zigzag leafhopper). N. virescens ist der bedeutendste Vektor.


Verbreitung
Das Tungro-Virus ist in SO-Asien, einschließlich Philippinen, Indien, Malaysia, Indonesien, Thailand, Süd-China und Bangladesch verbreitet.


Bedeutung
Tungro-Epidemien gab es insbesondere in den 60er und 70er Jahren. Der Anbau von Hochertragssorten und der dadurch bedingt der intensivierte Anbau mit mehreren Ernten pro Jahr waren ideale Bedingungen für die Vermehrung der Vektoren. Die letzte große Tungro-Epidemie gab es zuletzt 1994/95 in Indonesien. Tungro ist die wirtschaftlich bedeutendste Viruskrankheit, denn hohe Ertragsverluste bis zum Totalverlust entstehen, wenn der Reis sehr früh infiziert wird. 


Bekämpfung

Durch eine integrierte Bekämpfung kann das Auftreten von Tungro weitgehend kontrolliert werden:

- Anbau resistenter Reissorten (Resistenz gegen Reiszikaden oder Tungro-Virus)
- Reduzierung der Populationsdichten der Vektoren durch einen synchronisierten Reisanbau zusammen mit einer im Anschluss folgenden Brache
- Ausgewogene N-Düngung (möglichst keine Überdüngung)
- Beseitigung von Ernterückständen und Ausfallreis (Virusreservoir)

Allerdings wird eine Kontrolle dadurch erschwert, dass es nur wenige resistente Reissorten gegen das Tungro-Virus gibt und die Sortenresistenz gegenüber den Reiszikaden (GHL-resistant varieties) zusehends durchbrochen wird.

Tungro-Symptome
Die typischen Tungro-Symptome sind Kümmerwuchs und eine
reduzierte Bestockung (Quelle: Bayer CropScience)

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