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Kartoffel-Y-Virus

Kartoffel-Y-Virus
(potato virus Y, PVY)

Schadbild
Bei der „Strichelkrankheit“, verursacht durch die herkömmlichen Y0-Stämme, treten neben der ausgeprägten mosaikartigen Blattscheckung dunkelbraune, tintenspritzerartige, nekrotische Flecke und Strichel an den Blättern auf. Die Blattspitzen rollen sich ein, am Stängel bleiben eingetrocknete, abgeknickte Blätter hängen.

Der Anteil der Tabakrippenbräunestämme (YN-Stämme) an den Gesamtinfektionen mit Y-Virus liegt mindestens bei 50 %, meist aber deutlich darüber. Primärinfektionen mit den YN-Stämmen sind schwer erkennbar. Kranke Pflanzen fallen lediglich durch leichte Mosaikscheckungen der Blätter auf. Gelegentlich sind braune Strichel auf den Blattadern blattunterseits erkennbar. Bei der Sekundärinfektion reicht das Krankheitsbild von Symptomlosigkeit über schwache Mosaikscheckung bis hin zu schwerem Mosaik.

Neuerdings hat sich unter den YN-Stämmen in ganz Deutschland der Knollenringnekrose-Stamm (YNTN-Stamm) verbreitet, der an den Knollen ringförmige Nekrosen hervorruft.

Merkmale des Schaderregers
Das Kartoffel-Y-Virus zählt zu den Potyviren und ist mit dem A-Virus der Kartoffel verwandt. Länge 684 - 730 nm, Breite ca. 11 nm.
Derzeit sind 3 verschiedene Stämme bekannt:
- Y0-Virus (=original)
- YN-Virus (=neu)
- YNTN-Virus (=new-tuber-nekrosis)

Übertragungswege
Das nicht persistente Y-Virus wird durch eine große Anzahl von Blattlausarten übertragen. Für die Virusaufnahme und -übertragung genügt bereits ein Probestich ohne Saugakt. Die Weitergabe des Virus erfolgt ebenfalls mechanisch und durch verseuchtes Pflanzgut. In jüngster Zeit wurde wiederholt bestätigt, dass auch Blattläuse, die Kartoffeln nicht besiedeln (auf Kartoffelblättern keine Kolonien bilden), wie beispielsweise die Kleine Pflaumenlaus oder die Haferlaus, eine wichtige Rolle bei der Virusübertragung spielen.

Das Y-Virus zeichnet sich durch einen großen Wirtspflanzenkreis aus und wird in vielen Ackerwildkräutern und Zierpflanzenarten gefunden.


Verbreitung
Der Kartoffel-Y0-Virus ist weltweit allen Anbaugebieten verbreitet. YN-Stämme treten vor allem in Europa, in Teilen von Afrika und Südamerika auf.

Bedeutung
Das Kartoffel-Y-Virus ist schon seit Jahren das Virus mit der größten wirtschaftlichen Bedeutung und ist daher von herausragender Bedeutung im Kartoffelanbau. Die Ertragsverluste beruhen vor allem auf geringerer Knollengröße und vermindertem Stärkegehalt. Besonders hoch ist der Ertragsverlust bei Mischinfektion mit anderen Viren.

Bekämpfung
Der Anbau resistenter Sorten und die Verwendung von anerkanntem Pflanzgut sowie der Anbau in Gesundlagen sind die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Kartoffel-Y-Virus.

Weitere Maßnahmen sind:
- fortlaufende Bereinigung der Bestände von kranken Stauden
- Krautabtötung verhindert die Ableitung der Viren vom Kraut in die Knollen
- Chemische Blattlausbekämpfung hat wegen der kurzen Übertragungszeit nur eine begrenzte
  Wirkung

- keine N-Überdüngung (sonst Maskierung der Symptome)
 

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