Top News

 

Kartoffelblattroll-Virus

Kartoffelblattroll-Virus
(potato leafroll virus, PLRV)


Schadbild
Tütenförmiges Einrollen der oberen (Primärinfektion = gesunde Pflanze wird während Vegetationszeit von Blattlaus angesteckt) oder unteren Blätter (Sekundärinfektion = Aufwuchs aus blattrollkranker Knolle). Die Blätter sind starr, rascheln bei Berührung und knacken beim Falten (Knackprobe durchführen). Vielfach ist eine steile Blattstellung, verbunden mit einer leichten Aufhellung, zu beobachten. Die älteren, außen befindlichen Blätter können auch gelb-rötliche bis violette Verfärbungen an den Rändern und blattunterseits aufweisen.


Merkmale des Schaderregers
Das PLRV (potatao leafroll virus) zählt taxonomisch zur Gruppe Luteoviren und ist mit anderen Kartoffelviren nicht verwandt. Das Virus ist persistent. Die Form ist isometrisch, der Durchmesser beträgt 24 nm. In der Pflanze befindet es sich im Phloem und in dessen Nebenzellen.


Übertragungswege
Persistente Übertragung; erst nach einiger Zeit (Tagen) sind verschiedene Blattlausarten (vor allem Grüne Pfirsichblattlaus) zur Abgabe des Virus befähigt. Keine mechanische Übertragung, eine  Weitergabe durch Pflanzgut ist möglich. Das Blattrollvirus verfügt über mindestens 50 weitere Wirtspflanzen (insbesondere Nachschattengewächse).


Verbreitung
Das Kartoffelblattroll-Virus ist weltweit in allen Kartoffelanbaugebieten verbreitet.

Bedeutung
Das Kartoffelblattroll-Virus zählt zu den besonders effektiven Viruskrankheiten. Ertragsminderungen von bis zu 80 % sind möglich. Die Schädigung erfolgt durch die Verminderung der Knollenzahl und Knollenmasse. Aufgrund wirksamer Vektorenbekämpfung hat die Krankheit allerdings stark an Bedeutung verloren.

Bekämpfung
Der Anbau resistenter Sorten und die Verwendung von anerkanntem Pflanzgut sind die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Kartoffelblattroll-Virus. 

© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.