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Wurzelhals- und Stängelfäule | Rapskrankheiten

Wurzelhals- und Stängelfäule
Leptosphaeria maculans (DESM.) CES. & DE NOT.
Anamorph: Phoma lingam (TODE EX FR.) DESM. 


Schadbild
Der Pilzbefall auf den Blättern äußert sich in grauen, unregelmäßig geformten Flecken, die meist durch einen hellbraunen bis gelblichen Rand vom grünen Blattgewebe abgesetzt sind. Typisch sind kleine schwarze Fruchtkörper (Pyknidien) in den Flecken. Im Frühjahr sind die Blattflecken vom Herbst an älteren Blättern meist verschwunden. Neue Blattinfektionen werden erst ab Mai an jüngeren Blättern sichtbar. Am Wurzelhals können auch schon im Herbst Infektionen erfolgen, dort finden sich zunächst kleinere dunkelbraune bis schwarze Flecken; der Wurzelhals vermorscht oder verkorkt und ist innerlich trockenfaul, was zum Bruch des Stängels führt. In höheren Stängelbereichen sind die Flecken durch einen schwarzen Rand vom gesunden Gewebe abgegrenzt.


Biologie des Schaderregers
An Pflanzenresten gebildete Pseudothezien setzen ab Mitte September bis in den Oktober bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur (> 15°C) Ascosporen frei, die zu einer Infektion der Blätter und des Wurzelhalses führen. Ausgehend von den befallenen Blättern erfolgen Sekundärinfektionen im Frühjahr durch Wind und Regentropfen. Überwinterung am Saatgut und auf Pflanzenresten.


Verbreitung
Weltweit ist die Wurzelhals- und Stängelfäule die bedeutendste Krankheit an Winter- und Sommerraps. In Deutschland besitzt Phoma lingam neben der Weißstängeligkeit die größte Bedeutung und kommt hier in allen Anbaulagen vor.


Bedeutung
Die Wurzelhals- und Stängelfäule tritt über den gesamten Entwicklungszeitraum der Rapspflanzen auf. Deshalb erfolgen mit Ausnahme der Reifeperiode Infektionen in allen Phasen der Pflanzenentwicklung. Insbesondere die Ertragsrelevanz des Wurzelhalsbefalls ist hoch; erhöhte Lagerneigung, Notreife und ein verminderte TKM sind die Folge bis hin zu einem Absterben der Pflanze. Bei hohen Befallsgraden und einer Herbstinfektion können Ernteverluste von bis zu 5 dt/ha entstehen.


Bekämpfung
Den größten Erfolg verspricht der Anbau widerstandsfähiger Sorten. Fungizide bringen aufgrund der langen Infektionszeit häufig nicht den notwendigen Erfolg. Lediglich in Sonderfällen (Anbau einer anfälligen Sorte und starkem Auftreten der Wurzelhals- und Stängelfäule) kann eine Fungizidmaßnahme im Herbst oder Frühjahr durchgeführt werden.

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