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Weizengallmücken | Weizenschädlinge

Weizengallmücken
Gelbe Weizengallmücke (Contarinia tritici)
Orangerote Weizengallmücke (Sitodiplosis mosellana)


Schadbild
Die Kornanlagen werden durch das Saugen der Larven völlig zerstört oder teilgeschädigt. Die untere Hälfte der Hüllspelzen befallener Körner ist anfangs oft hell, später dunkel verfärbt. Von der Gelben Weizengallmücke saugen im Durchschnitt 6 Larven an einer Kornanlage, bei der Orangerote Weizengallmücke sind dies eine bis max. zwei Larven. Später bilden sich Schmachtähren und Kümmerkorn.


Biologie des Schädlings
Die Weizengallmücken überwintern im letzten Larvenstadium in einem Kokon im Boden vorjähriger Befallsflächen. Ab Mai/Juni verlassen die Larven ihren Kokon und verpuppen sich unmittelbar unter der Bodenoberfläche. Das Schlüpfen kann sich über mehrere Wochen hinziehen, das Einzeltier lebt nur wenige Tage. Nach der Begattung suchen befruchtete Mücken Weizenfelder auf und fliegen zur Eiablage zu den Ähren. Die Gelbe Weizengallmücke legt 5 - 8 Eier pro Kornablage ab die Orangerote Weizengallmücke ihre Eier einzeln.

4 - 8 Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven und saugen am Fruchtknoten und dem wachsenden Korn. Nach 3 - 4 Wochen sind die Larven ausgewachsen. Beide Weizengallmücken haben nur eine Generation pro Jahr. Der Weizen ist nur etwa 5 Tage gefährdet, denn die Gelbe Weizengallmücke belegt Ähren nur zur Zeit des frühen Ährenschiebens und die Orangerote nur Ähren kurz vor der Blüte. Befallen werden neben Weizen auch Triticale, Roggen, Gerste und Quecken


Merkmale der Schädlinge
Mücke: 1,5 - 2,5 mm lang, gelb bzw. orangerot; Larven: 2 - 2,5 mm lang gelb bzw. orangerot, ohne Kopfkapsel und Beine.

Verbreitung
Beide Weizengallmücken sind in den mitteleuropäischen Weizenanbau-gebieten verbreitet.


Bedeutung
Beide Weizengallmücken treten in so genannten „Gallmückenjahren“ regional als gefährliche Schädlinge auf und verursachen hohe Ertragsausfälle. Die Gelbe Weizengallmücke verringert die Kornzahl/Ähre, die Orangerote Weizengallmücke verursacht Kümmerkorn und missgestaltete Körner.


Bekämpfung
Ab der zweiten Maidekade kann bei feucht-warmer Witterung mit dem Auftreten der Mücken gerechnet werden. Gefährdet ist dann besonders Weizen ab Beginn Ährenschieben auf vorjährigen Befallsflächen. Die Mücken sind nur wenige Tage lebensfähig, allerdings kann sich die gesamte Flugperiode der Mücken über 2 - 3 Wochen hinziehen. Folglich ist der Zeitpunkt der Behandlung schwierig einzuschätzen.
Es gelten bei der Gelben Weizengallmücke 10 Mücken je 10 Ähren Mitte des Ährenschiebens und bei der Orangeroten Weizengallmücke 10 Mücken je 20 Ähren Ende des Ährenschiebens als Schwellenwerte (Schadschwelle). 

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