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Weißblättrigkeit des Reis | Reiskrankheiten

Weißblättrigkeit des Reises, Bakterielle Weißfleckenkrankheit
Xanthomonas oryzae pv. oryzae (ISHIYAMA) SWINGS et al.
Bacterial leaf blight of rice
 
Schadbild
Die Symptome entwickeln sich auf den Blattspreiten, Blattscheiden und den Körnern. Die Weißblättrigkeit ist hauptsächlich eine Gefäßkrankheit. Der Erreger befällt die Gefäßbündel der Blattspreiten durch Hydathoden oder Wunden und verbreitet sich im ganzen Gewebe; es kommt dabei zu 
hellgelben oder weißlichen Läsionen. Diese dehnen sich bis zur Blattscheide aus. Der Bakterienschleim auf den Läsionen glänzt gelb und ist klebrig. Wenn Keimlinge stark befallen oder bereits vor dem Verpflanzen infiziert worden sind, kann die ganze Pflanze absterben. Wenn die Rispen befallen werden, erscheinen die Spelzen bräunlich bis gräulich verfärbt. Bei anfälligen Sorten verursacht eine frühzeitige Infektion die Sterilität der Körner.

Merkmale des Erregers
X. oryzae pv. oryzae ist ein gram-negatives, stäbchenförmiges (1,1 - 2,0 x 0,4 - 0,6 µm) und begeißeltes Bakterium.

Biologie des Schaderregers
Das Bakterium überlebt an Samen, Pflanzenteilen und Ernterückständen. Die Bakterien gelangen mittels Wassertropfen und Wind durch Oberflächenöffnungen (Hydathoden) oder verletzte Blattränder und Wunden in das pflanzliche Gewebe. Hohe Temperaturen (25 - 30 °C), hohe Luftfeuchtigkeit, Regen und ein hoher Wasserstand begünstigen die Krankheit sowie starke Winde (Blattrandverletzungen) und ein hohes Düngungsniveau. Regen und Bewässerungswasser führen dazu, dass sich die Bakterien von Pflanze zu Pflanze und auch über größere Strecken verbreiten.


Verbreitung
Die Krankheit tritt weltweit in den tropischen und subtropischen Reisanbaugebieten auf.

Bedeutung
Die Bakteriose ist weltweit eine wirtschaftlich wichtige Reiskrankheit, durch die beträchtliche Ertrags- und Qualitätseinbußen entstehen. Je früher eine Infektion stattfindet, desto höher sind die Ertragsverluste. Diese liegen zwischen 7 - 23 %.

Bekämpfung
Durch pflanzen- und anbautechnische Maßnahmen kann die Krankheit weitgehend kontrolliert werden:

- Sortenwahl (Anbau resistenter Reissorten)
- Verwendung von gesundem, gebeiztem Saatgut
- Beseitigung von Ernterückständen (Reisstroh, Stoppeln, Ausfallreis)
- Unkrautbekämpfung (Beseitigung alternativer Wirtspflanzen)
- angepasste N-Düngung
- Wassermanagement (niedrige Wasserhöhe)


Anmerkungen
Bakterien der Gattung Xanthomonas verursachen weltweit Krankheiten an allen Hauptgruppen höherer Pflanzen, die mit chlorotischen und nekrotischen Läsionen, Welke und Fäule einhergehen. 
X. oryzae besitzt zwei Pathovarietäten, und zwar oryzae und oryzicola, die die Weißblättrigkeit bzw. die Bakterielle Streifenkrankheit bei Reis verursachen. 


In der älteren Literatur werden die beiden Bakteriosen noch als Xanthomonas campestris pv. oryzae bzw. oryzicola bezeichnet. SWINGS et al. haben festgestellt, dass sich die beiden Pathovare von den Xanthomonas campestris Pathovaren unterscheiden und eine eigene Gruppe bilden. 

Symptome der Weißblättrigkeit Xanthomonas oryzae
Typische Symptome der Weißblättrigkeit verursacht durch
Xanthomonas oryzae pv. oryzae.
(Quelle: Courtesy EcoPort, www.ecoport.org: Jürgen Kranz)

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