Top News

 

Vögel | Weinschädlinge

Im Weinbau treten Vögel schädlich ausschließlich im Herbst auf, wenn sie reife Beeren anpicken und anfressen. Der Schutz der Rebberge gegen Vögel ist nicht leicht, denn nicht nur eine Vogelart auf Trauben erpicht, sondern eine ganze Gruppe von Vögeln, und zwar im Besonderen Spatzen, Schwarzdrossel (Amsel), Wachholderdrossel und Stare.

Gefährdet sind Rebanlagen, die unmittelbarer Nachbarschaft von Dörfern oder Einzelhäusern liegen (Amseln und Spatzen). Lagen an Waldrändern oder entlang von Hecken bieten den Drosseln und Amseln eine Nahrungsquelle, wo sich diese Vögel durch ständiges Kommen und Gehen ernähren. Stromleitungen und Einzelbäume sind Sitzplätze für Stare, von wo sie in Schwärmen in die Rebparzellen einfallen.

Die Ausmaß und die Bedeutung der Schäden hängen stark vom Aufkommen der Vögel ab. Die Amsel holt einzeln  ihre Beute, während die Stare immer in Schwärmen auftreten. Stare, Drosseln und Amseln nehmen ganze Beeren, während dem die Spatzen die Beeren nur anpicken. Diese Beerenverletzungen ziehen Bienen, Wespen und Essigfliegen an, verursachen jedoch vor allem Fäulnis, welche schließlich die ganze Traube befallen kann und zu starken Qualitätseinbußen führt.

Vorbeugung und Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung mit chemischen Mittel und Vergrämungsmitteln sind nicht erlaubt. Eine wirksame und oft praktizierte Maßnahme ist der mechanische Schutz der Reben mittels Viskosefasern und Netzen. Sofern es sich nur um Stare handelt genügt eine oberflächliche Netzdecke.

Je nach Druck von den anderen Vogelarten, ist eine vollständige Bedeckung bis auf den Boden und ein sorgfältiges Verknüpfen notwendig. Plastikbändel oder teilweise glänzende Bändel bieten einen guten Schutz, wenn diese leicht gedreht und parallel zueinander gespannt sind und knapp über den Reben eine gewellte Decke bilden, an die sich die Vögel kaum gewöhnen. Darüber hinaus finden akustische Abschreckungsmaßnahmen Anwendung. Es werden mit Karbid oder Gas betriebene Knallapparate eingesetzt. Aber auch hier ist die Dauerwirkung begrenzt.

Welche Methode auch immer man verwendet, es ist wichtig, diese frühzeitig einzurichten. Vor allem in städtischen Gebieten sollten Netze gespannt werden, bevor die potenzielle Nahrungsquelle von den Vögeln entdeckt wird. Wird zu spät gedeckt versuchen vor allem die Standvögel wie Amsel und Drossel, mit allen möglichen Tricks wieder an ihre Nahrungsquelle zu gelangen.

Weit weniger bekannt ist, dass Rebflächen für viele andere Vogelarten - auch einigen gefährdeten Arten - einen wichtigen Lebensraum darstellen.

© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.