Unkräuter in Weizen
Die Zusammensetzung der Unkrautflora in Wintergetreide hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Früher waren die häufigsten Arten: Feld-Rittersporn, Klatsch-Mohn, Acker-Steinsame, Kornblume und Ehrenpreis-Arten sowie Kletten-Labkraut. Davon sind einige kaum noch anzutreffen.
Die Gründe liegen in der Veränderung der Produktionstechnik. Durch den Einsatz einzelner Wirkstoffgruppen wurden bestimmte Unkrautarten selektiert (z.B. Acker-Stiefmütterchen) oder gar resistente Populationen geschaffen (Acker-Fuchsschwanz).
Auch die geänderte Anwendungspraxis begünstigt einzelne Unkräuter. Durch den Einsatz von Herbiziden zu einem sehr frühen Termin mit niedrigen Aufwandmengen gegen kleine und empfindliche Unkräuter, werden spät keimende Arten nicht oder nur unzureichend erfasst (Distel-Arten, Acker-Winde).
In sehr engen Fruchtfolgen werden die Kulturpflanzen zum eigentlichen Problem. In Getreide-Raps-Fruchtfolgen ist daher regelmäßig eine Bekämpfung von Ausfallraps bzw. Ausfallgetreide zwingend notwendig.
Entsprechend der Saatzeit finden herbstkeimende Unkräuter die besten Keimungs- und Entwicklungsbedingungen in Winterweizen. Monokotyle Unkräuter in Winterweizen sind der Gemeine Windhalm, der Acker-Fuchsschwanz, Trespe-Arten und die Gemeine Quecke. Als dikotyle Unkräuter kommen vorwiegend das Kletten-Labkraut und andere diverse einjährige Unkräuter vor, u.a. die Vogelmiere, Taubnessel-Arten und Ehrenpreis-Arten.
Frühjahrskeimende, nicht frostharte Arten sowie Arten mit langer Keimperiode laufen in Sommerweizen auf. Bei früher Saat oder kühler Frühjahrswitterung können jedoch auch herbst- oder winterkeimende Arten auflaufen. Von Bedeutung sind der Acker-Hohlzahn, Acker-Senf, Knöterich-Arten und Weißer Gänsefuß, sowie der Flughafer.
Schwache Verunkrautung in Winterweizen: Echte Kamille (Keimblattstadium), Vogelmiere (2-Blattstadium, junge Pflanze), Rote Taubnessel (junge Pflanze).
Zwischenfrüchte (Gelbsenf) als Unkraut in Winterweizen - unzureichende Einarbeitung und warme Temperaturen führen zu einem Neuaustrieb.