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Taube Trespe | Ungräser in Roggen

Taube Trespe
Bromus sterilis L.

Familie
Süßgräser (Poaceae)

Merkmale
Keimblätter: lang, schmal, Blatt im Trieb gerollt
Halm: 15 - 100 cm hoch, kahl. Blattscheiden gerieft, die unteren kurz und weich behaart, die oberen oft kahl
Blätter: Ligula - ein 2-4 mm langer, häutiger Saum. Blattspreiten 5 - 25 cm lang, 2 - 7 mm breit, flach ausgebreitet, beiderseits weich behaart, a
n den Rändern und auf den Rippen rau.
Blütenstand: Rispe 5 - 25 cm lang, locker weit ausgebreitet und überhängend, zuweilen aus
  nur wenigen Ähren bestehend. Seitenäste bis 12 cm lang, meist zu 3 - 7 von der kahlen Hauptachse abgehend, gewöhnlich mit einem (die längsten höchstens mit drei) Ährchen  besetzt, Ährchenstiele bis 10 cm lang, Ährchen 4 - 15-blütig, Grannen 1,5 - 3 cm lang.
Samen: 200 - 1000 je Pflanze, Samen jedoch kurzlebig, max. 1 - 2 Jahren

Lebenszyklus
Lebensdauer: ein- oder zweijährig
Vermehrung: generativ
Keimzeit: überwinternd, seltener sommereinjährig
Blütezeit: Vorsommer bis Herbst (Mai - Juli)

Verbreitung
In ganz Europa, Nord-Afrika, West-Asien; Außerhalb der Äcker kommt
B. sterilis
auf Feldrainen und Ruderalflächen sowie in Dauerkulturen vor.


Bedeutung
Generell ist davon auszugehen, dass sich die Trespen-Arten in Winter-
getreide betonten Fruchtfolgen zu einem zunehmenden Problem entwickeln werden. Gründe sind die Minimalbodenbearbeitung und der pfluglose Anbau, sie bieten den Trespen optimale Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist mit den derzeit zur Verfügung stehenden Herbiziden nicht immer ein befriedigender Bekämpfungserfolg zu erzielen. Integrierte Verfahren (Bodenbearbeitung, Anbau von Blattkulturen, Sommerungen, oder Zwischenfrüchten in der Fruchtfolge) können den Befallsdruck durch Trespen-Arten erheblich reduzieren, und im optimalen Fall kann eine 100 %ige Bekämpfung auch auf stark befallenen Flächen innerhalb von zwei Vegetationsperioden erzielt werden. Aus ökonomischen und arbeitswirtschaftlichen Gründen kommen jedoch Integrierte Verfahren in der Praxis kaum zum Einsatz.

Anmerkungen
Die Taube Trespe (B. sterilis L.) und die Roggen-Trespe (B. sealinus L.) sind die in Deutschland am häufigsten auftretenden Bromus-Arten im Ackerbau. Weitere Arten, die in Deutschland im Ackerbau nur eine untergeordnete Rolle spielen oder nur lokale Bedeutung haben, sind u.a.  die Dach-Trespe (B. tectorum L.) und die Japanische Trespe (B. japonicus THUNB. EX)

Bromus sterilis
Schematische Darstellung des Blütenstandes und der Samen von Bromus sterilis.

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