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Südostafrikanischer Baumwollkapselwurm | Baumwollschädlinge

Südostafrikanischer Baumwollkapselwurm

Diparopsis castanea HAMPSON
Red bollworm


Schadbild
Die Raupen befallen bevorzugt die Blütenknospen und die Kapseln und was weniger häufig vorkommt - in Stängeln der Baumwollpflanzen. Die Deckblätter befallener Knospen und junge Kapseln verfärben sich gelb, die Blütenknospen werden schließlich abgeworfen. Ältere befallene Kapseln verbleiben an der Pflanze, öffnen sich nur teilweise oder gar nicht. Bei fehlen von Blütenknospen bohren sie sich in den Stängel und verursachen ein Verwelken.
 
Biologie des Schädlings
Die Falter sind unmittelbar nach dem Verlassen der Puppe geschlechtsreif, und die Begattung und Eiablage findet in der Nacht des Schlüpfens statt. Die Eier werden einzeln auf Stängel, Blätter, Knospen und Kapseln der Baumwollpflanze abgelegt. Die Eizeit wird in 6 - 13 Tagen durchlaufen, nach dem Schlüpfen dringt sie in eine Blütenknospe ein. Die Larvalzeit beträgt zwischen 2 und 6 Wochen, wobei die Raupe 5 Stadien durchläuft.

Nach abgeschlossener Entwicklung verlässt die Raupe die Kapsel, fällt auf den Boden und dringt in den Boden ein, um sich zu verpuppen. Die Dauer der Puppenzeit ist sehr verscheiden, in manchen Fällen dauert sie 2- 4 Wochen, aber auch schon mal mehrere Monate (Diapause-Raupen). Erstere halten den Befall im Bestand aufrecht, letztere befähigen sie von einer Anbauzeit in die nächste überzugehen. Der Anteil der „Diapause-Puppen“ steigt im Laufe der Vegetationszeit auf fast 100 %.


Merkmale des Schädlings
Die Eier sind blassblau, kugelförmig mit abgeflachter Basis und etwa 0,6 mm groß. Die Raupe besitzt charakteristische dunkelrote, zickzackförmige Flecken auf jedem Körpersegment mit Ausnahme des ersten und letzten. Die Grundfärbung ist cremefarben bis hellgrünlich, ausgenommen bei der frisch geschlüpften Raupe, die grauweißlich gefärbt ist. Die ausgewachsene Raupe ist 25 - 30 mm lang. Der Falter ist gedrungen mit einer Spannweite von 25 - 35 mm. Die Farbe der Vorderflügel schwankt von hellrosa, braun bis dunkel grünlichbraun, die Hinterflügel sind hell gefärbt. Der Falter fliegt nachts und ist bei Tage kaum zu sehen.


Verbreitung
D. castanea ist auf dem afrikanischen Kontinent südlich des Äquators beschränkt und tritt vor allem in Bauwollanbaugebieten von Südafrika, Botswana, Mosambik, Simbabwe und Malawi auf. Man trifft sie auch im äußersten Süden Tansanias.


Bedeutung
Dieser Baumwollkapselwurm ist ein bedeutender Schädling der Baumwolle in Afrika neben Helicoverpa armigera (Altweltlicher Baumwollkapselwurm) und Earias biplaga (spiny bollworm). Er verursacht einen beträchtlichen Ertrags- und Qualitätsverlust der Baumwolle. Die Qualitätsminderung ist auf beschädigte und verfärbte Baumwollfaser zurückzuführen.

Bekämpfung
Empfohlen werden verschiedene Kulturmaßnahmen, um den Befallsdruck auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dabei sind tiefes Pflügen, eine strickte Feldhygiene (Beseitigung der Ernterückstände), angepasste Düngung sowie eine möglichst breite Fruchtfolge (Anbaupause von 4 Jahren) von entscheidender Bedeutung. Die Anwendung von Insektiziden ist allerdings oft nicht zu vermeiden. Unmittelbar nach dem ersten Auftreten der Eier ist der Zeitpunkt der Spritzung gekommen und muss in wöchentlichen Abständen wiederholt werden.

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