Top News

 

Rübenkopfälchen | Schädlinge in Zuckerrüben

Rübenkopfälchen KUHN
Ditylenchus dipsaci
Rübenrasse des Stock- und Stängelälchens


Schadbild
Es kommt zu Missbildungen an den Herzblättern junger Rüben und das Hypokotyl schwillt an. Ab August findet man in der Rübenkopfregion schorfähnliche Schadstellen und Risse, die weit ins Gewebe reichen und später in Fäulnis übergehen.


Biologie des Schädlings
Die Stängelälchen dringen gewöhnlich ab Ende Mai durch die Spaltöffnungen in das Wirtsgewebe ein, wo sie sich als Endoparasiten vermehren.  D. dipsaci bevorzugt relativ niedrige Temperaturen. Die Eiablage beginnt bereits unterhalb von 5 °C, eine Generation dauert bei 15 °C nur ca. drei Wochen. Als Folge davon muss mit sehr hohen Vermehrungsraten gerechnet werden, und ein Anfangsbesatz von wenigen Tieren pro 100 g Boden kann zu erheblichen Schäden führen. Nach Absterben der Wirtspflanzen wandern die Nematoden in den Boden ab, wo sie 12 - 18 Monate ohne Nahrung überdauern können. In Trockenstarre (Anabiose) ist es sogar möglich, dass sie mehrere Jahre überleben.


Merkmale des Schädlings
Das Stängelälchen ist 1 - 1,3 mm lang und zeichnet sich durch einen kleinen, geknöpften Mundstachel aus sowie durch einen scharf auslaufenden Schwanz.

Verbreitung
Stängelnematoden sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Obwohl sie auch in den Tropen und Subtropen vorkommen, sind sie vorwiegend Schädlinge der gemäßigten Zone.


Bedeutung
Bei starkem Auftreten sind bis zu 30 - 50 % Ertragsverluste und eine reduzierter Zuckergehalt möglich. Wirtschaftlich daher sehr bedeutsam.


Bekämpfung
Bisher gibt es gegen Ditylenchus dipsaci weder direkte (Nematizide) noch indirekte (Resistenzzüchtung) Bekämpfungsmöglichkeiten. Das sonst oft wirksame Mittel angepasster Fruchtfolgen versagt gegen Stängelnematoden wegen des weiten Wirtskreises und der in der Regel unbekannten Rassenzugehörigkeit. So befällt die „Rübenrasse“ auch Ackerbohnen, Erbsen, Getreide (bevorzugt Roggen und Hafer), Mais, Kohlgemüse und Zwiebeln.

Zuckerrübe Befall Rübenkopfälchen Ditylenchus dipsaci
Risse bzw. schorfartige, später schwarz verfärbte Schadstellen im Rübenkopfbereich nach dem Befall mit Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci). (c) KWS SAAT AG

© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.