Rote Taubnessel, Purpurrote Taubnessel, Bienensaug
Lamium purpureum L.
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Merkmale
Keimblätter: rundlich oval mit leicht eingezogener Spitze; an der Basis mit meist deutlichen Zipfeln
Stängel: vierkantig; aufrecht; büschelig verzweigt; oft rötlich überlaufen; 15 - 50 cm hoch
Blätter: gegenständig; lang gestielt; länglich-herzförmig, brennesselartig; am Rand ungleich gekerbt; deutlich geädert; weichhaarig
Blüten: lebhaft purpurrot; deutlich zweilippig; in dichten Scheinquirlen sitzend
Samen: 60 - 300 Samen je Pflanze; nat. Größe ca. 3 mm x 1 mm
(L x B); im Boden etwa 5 Jahre überlebensfähig
Lebenszyklus
Lebensdauer: winter- und sommereinjährig
Vermehrung: generativ
Keimzeit: ganzjährig, hauptsächlich im Herbst
Blütezeit: März - Oktober
Verbreitung
Die Rote Taubnessel kommt in allen Ackerbaukulturen vor.
Bedeutung
Die Rote Taubnessel keimt bevorzugt während der Periode der Rapssaat, deshalb gehört sie auch zu den fünf häufigsten Unkrautarten in Raps. Die Konkurrenzkraft ist allerdings gering und ihre Bekämpfung mit Herbiziden ist unproblematisch.
Anmerkungen
Als Vertreter der Taubnessel-Arten haben sie im Gegensatz zu den Brennessel-Arten keine Brennhaare. Die der Brennessel ähnlichen Blätter sind also taub (namensgebend). Taubnessel-Arten sind Hummelpflanzen. Der volkstümliche Name Bienensaug rührt daher, dass die Blüten gerne von Hummeln besucht werden. Honigbienen mit ihren Mundwerkzeugen gelangen nicht an den Nektar, während langrüsselige Hummelarten dazu in der Lage sind. Der Trivialname Bienensaug für die Rote Taubnessel ist deshalb nicht irreführend, weil Hummeln zur Familie der Bienen gehören. Im Spätsommer ist häufig ein starker Befall mit Echtem Mehltau zu beobachten, der sich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht in stärkerem Maße nachteilig auf die Population auswirkt.
Rote Taubnessel im Keimblattstadium
Rote Taubnessel im 2-Blattstadium
Rote Taubnessel: junge Pflanze
Rote Taubnessel in Blüte