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Reiswurzelälchen | Schädlinge in Reis

Reiswurzelälchen
Hirschmanniella spinicaudata (SCHUURMANS STEKHOVEN) LUC & GOODEY
Hirschmanniella oryzae (VAN BREDA DE HAAN) LUC & GOODEY
Rice stem nematode

Schadbild
Befallene Reispflanzen zeigen ein verlangsamtes Wachstum, weniger und kürzere Halme und eine Verfärbung der älteren Blätter. Die Wurzeln sind gelb bis braun verfärbt, haben Nekrosen und große Hohlräume. Die oberirdischen Symptome könne sich im Laufe der Vegetationsperiode wieder abschwächen, wenn eine Regeneration des Wurzelsystems erfolgt.


Biologie des Schädlings
Hirschmanniella-Arten sind wandernde, endoparasitisch lebende Wurzelnematoden. Larven und adulte dringen vom Boden her in die Wurzeln ein. Sie breiten sich durch die Lufträume im Wurzelparenchym aus und können bis zur Basis der Coleoptile vordringen. Wenige Tage ach dem Eindringen beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen Tier dauert mindestens 4 Wochen. Je nach Nematodenart treten 1 bis 2 Generationen pro Anbauperiode auf. Adulte Tiere und Larven können mehrere Wochen ohne Nahrung im Boden aktiv bleiben. H. spinicaudata überlebt im Gegensatz zu H. oryzae monatelanges Austrocknen des Bodens ohne Schwierigkeiten.

Hauptwirtspflanze ist der Reis, aber auch andere Kulturpflanzen (Mais, Zuckerrohr) werden befallen. Wichtige Wirte sind auch Reisunkräuter, wie Echinochloa spp., Cyperus spp. und Monochoria vaginalis.

Merkmale des Schädlings
Männchen und Weibchen sind etwa 1 - 4 mm lang.
Vulva der Weibchen etwa in der Körpermitte. Drüsenbulbus dreilappig, langgestreckt und den Darm meist ventral überlappend.

Verbreitung
H. oryzae kommt in den Reisanbaugebieten Asiens und Afrikas vor. Lokale Vorkommen gibt es in Portugal und in Mittelamerika. H. spinicaudata ist besonders in Afrika und Amerika (Brasilien, USA, Venezuela) verbreitet.


Bedeutung
Je nach Befallsstärke sind Ertragsverluste bis zu 40 % möglich.


Bekämpfung

- Vermeidung der Einschleppung und Ausbreitung der Nematoden durch gesundes Pflanzenmaterial (Anzucht der Reispflanzen in nematodenfreien Saatbeeten, Aussortieren befallener Jungpflanzen bei der Verpflanzung aus den Saatbeeten)

- Fruchtfolge, Mischkulturanbau, Brache – wenn praktikable, die effektivste Maßnahme, um die Nematodenpopulation zu reduzieren

- Anbau von Fangpflanzen, wie die Leguminosen Sesbania rostrata  und Aeschynomere afaraspera (für H. oryzae)

- Unkrautbekämpfung der als Wirte bekannte Unkräuter

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