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Reisstängelälchen | Schädlinge in Reis

Reisstängelälchen

Ditylenchus angustus (BUTLER) FILIPJEV
Rice stem nematode

Schadbild
D. angustus ist der Erreger der „Ufra“-Krankheit des Reises. Erstes Befallssymptom bei Reissämlingen ist eine Chlorose oder eine Streifung der obersten Blätter, die sich später häufig weißlich-grün verfärben und eine gelbliche, gelegentlich verdickte Mittelrippe aufweisen, wobei die Blätter verdreht und missgebildet sein können. Die Rispe kann bei starkem Befall in der Blattscheide eingeschlossen bleiben und der Stängel in den befallenen Teilen zur Verzweigung neigen („swollen ufra“) oder es entwicklen sich Rispen, bei denen nur im oberen Bereich normale Samen ausgebildet werden, während in den übrigen Teilen sterile Samen („ripe ufra“) entstehen.


Biologie des Schädlings
Das Reisstängelälchen lebt als Ektoparasit an jungem Gewebe von Reispflanzen. Sie wandern während feuchter Perioden vom Boden her am Stängel junger Pflanzen hoch und dringen in den Vegetationspunkt ein. Später werden sie insbesondere in Blattscheiden und Blattstielen, in Blütenstielen und Rispen sowie in den Samenanlagen gefunden. Gegen Ende der Wachstumsperiode bilden sich auf den reifenden Pflanzen baumwollartige Massen von in Anabiose befindlichen Nematoden, die bei der Ernte zum Teil auf den Stoppeln zurückbleiben und eine wenigstens 16-monatige Austrocknung überdauern können. Infektionsquellen im Feld sind junge Wurzelaustriebe, Strohreste und Stoppeln, und die Ausbreitung wird begünstigt durch Bewässerungswasser und Regen. Die Verschleppung mit dem Saatgut hat keine Bedeutung.


Merkmale des Schädlings
Der Körper ist schlank und etwa 0,6 - 1,2 mm lang, der Mundstachel hat eine Größe von 9 - 10 Mikrometer. Der Schwanz ist gestreckt konisch, Ende spitz, häufig mit fingerförmigem Fortsatz. Die Bursa reicht fast bis zum Schwanzende.


Verbreitung
D. angustus kommt in den Reisanbaugebieten Asiens (Bangladesch, Burma, Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Thailand und Vietnam), sowie auf Madagaskar und in Ägypten vor.


Bedeutung
D. angustus verursacht hohe Ertragsverluste, die zwischen 20 und 90 % liegen können.


Bekämpfung
Wichtige Maßnahmen sind eine effektive Bodenbearbeitung (Pflügen der Felder, Beseitigung von Pflanzenresten und Stoppeln) und das Aussortieren befallener Jungpflanzen bei der Verpflanzung aus den Saatbeeten. Aufgrund der Wirtsspezifität von D. angustus ist die bedeutendste Maßnahme allerdings die Einhaltung einer Fruchtfolge oder Brache. Eine zu lange Austrocknung, aber auch eine lange Überflutung der Felder wird von den Nematoden nicht vertragen. 

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