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Reisblattälchen | Schädlinge in Reis

Reisblattälchen

Aphelenchoides besseyi CHRISTIE
Rice white tip nematode

Schadbild

A. besseyi  ist der Erreger der Weißspitzigkeit des Reises. Zur Zeit der Bestockung werden die Blattspitzen weiß oder gelb; später entstehen braune oder schwarze Nekrosen. Die Spitzen können verdreht oder gekrümmt sein; bei schweren Infektionen sind die Pflanzen gestaucht. Die Rispen sind kürzer, die Ährchen reduziert und z.T. steril.


Biologie des Schädlings
Das Reisblattälchen lebt bei Reissämlingen ektoparasitisch an der Innenseite der Blattscheiden, im Bestockungsstadium in den jungen Rispen zwischen Deck- und Hüllspelzen. Der optimale Temperaturbereich für die Entwicklung liegt zwischen 21 - 25°C, der Lebenszyklus dauert bei 23 °C nur 8 Tage, so dass sich viele Generationen entwickeln können. Die Fortpflanzung erfolgt eingeschlechtlich (Parthenogenese). Zur Erntezeit gehen sie in den Samen in einen Ruhezustand über. Bis zu 10 Nematoden oder mehr können sich in dem Samen befinden, das Korn an sich wird aber nicht beschädigt. Die Nematoden leben an trocken gelagerten Samen bis zu 3 Jahre, sterben aber innerhalb von 4 Monat an Samen, die auf dem Feld zurückbleiben. Die Infektion geht von infizierten Samen aus.


Merkmale des Schädlings
A. besseyi hat einen schlanken Körper, etwa 0,4 - 0,9 mm lang. Der Mundstachel ist etwa ca. 10 Mikrometer lang und deutlich geknöpft. Lippenregion etwas erweitert und die Exkretionsorgane sind vor dem Nervenring gelegen. Schwanzende mit 3 - 4 aufgesetzten Spitzchen. Schwanz des Männchens um 180° gekrümmt.


Verbreitung
Weltweit in den tropischen und subtropischen Reisanbaugebieten. Lokale Vorkommen auch in Bulgarien, Ungarn und Italien.


Bedeutung
A. besseyi richtet örtlich an Reis bedeutende Schäden an. Die Ernteverluste können bei empfindlichen Reissorten 20 bis 60 % betragen.


Bekämpfung
Wichtigste Maßnahme ist die Saatgutbeizung (Warmwasserbehandlung, chemische Beizmittel). Darüber hinaus sollten tolerante oder resistente Reissorten angebaut werden. Frühe Saattermine und geringe Bestandes-dichten können den Befall mit A. besseyi vermindern. Zusätzlich ist der Einsatz von Nematiziden möglich, dadurch kann die Nematodenpopulation reduziert werden und das Auftreten von Symptomen unterdrückt werden.


Anmerkungen
Eine weitere Wirtspflanze ist die Erdbeere (daher auch der weitere Name strawberry crimp disease nematode). Sie zeigt Symptome, wie Einrollen und Verkrümmung der Blätter sowie eine verminderte Blüte und Fruchtansatz. Weitere Wirtspflanzen sind Zierpflanzen (Chrysanthemen, Ficus elastica, Hibiscus) und Gräser (Panicum, Pennisetum, Setaria, Sporobolus).

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