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Nacktschnecken | Schädlinge in Zuckerrüben

Nacktschnecken
Deroceras spp., Arion spp.

Schadbild
Die Blätter sind unregelmäßig durchlöchert, bei starkem Befall Totalfraß, häufig sind Schleimspuren auf Blättern und Boden sichtbar. Bei Trockenheit sind Schnecken nur nachts, bei feuchter Witterung oder bei Regen auch tagsüber auf der Bodenoberfläche und an den Pflanzen zu finden.

Biologie des Schädlings
Optimale Entwicklungsbedingungen für die Nacktschnecken liegen bei 18 - 25 °C und Bodenwassergehalten von 50 - 75 % vor. Sie sind Zwitter, legen die ganze Vegetationsperiode (Schwerpunkte im späten Frühjahr und frühen Herbst) jeweils 20 - 30, ca. 2 mm dicke, glasige Eier in den Boden oder an Ernteresten ab (insgesamt bis zu 500). Schlupf der Nacktschnecken nach 3 - 4 Wochen, nach ca. 6 - 12 Wochen (je nach Witterung) sind diese geschlechtsreif, wobei die Lebenserwartung 8 - 10 Monate beträgt (1 - 2 Generationen/Jahr). Überwinterung als Ei (bis ca. -20 °C lebensfähig), bei milder Winterwitterung auch als adultes Tier (bis ca. -10 °C).

Merkmale des Schädlings
Am weitesten verbreitet ist die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum). Sie ist etwa 50 bis 60 mm lang und in der Färbung sehr variabel: gelblich, grau bis rötlichbraun mit schwarzen Punkten die oberseits zu einer netzartigen Zeichnung zusammenfließen. Daneben können auch noch Schnecken aus der Familie der Wegschnecken (Arionidae) im Raps auftreten, am häufigsten die Gartenzwergschnecke (Arion distinctus), 25 - 30 mm groß und meist schwarz gefärbt.

Verbreitung
Die Nacktschnecken kommen in allen Anbaulagen vor.

Bedeutung
Bei gehäuftem Auftreten können Nacktschnecken erhebliche Schäden an den jungen Rübenpflanzen verursachen.

Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Bodenbearbeitung. Nacktschnecken können keine eigenen Gänge schaffen, daher soll die Grundboden- und Saatbettbearbeitung keine Hohlräume als Unterschlupfmöglichkeiten entstehen lassen (Packereinsatz bzw. Walzen). Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Mulchsaat- und Direktsaatflächen.

Zur frühzeitigen Schadensfeststellung dienen spezielle Folien oder auch feuchte Jutesäcke oder einfache Bretter mit einigen Schneckenkörnern zur Lockwirkung, die morgens auf Schneckenbefall kontrolliert werden.
Bei Rüben im Keimblatt- bis zum 6-Blattstadium liegt die Schadschwelle bei lediglich 2 Schnecken/qm, da häufig die kleinen, befallenen Pflanzen ganz absterben.

Zur Bekämpfung zugelassen sind die Wirkstoffe Methiocarb (z.B. Mesurol Schneckenkorn) und Medaldehyd (z.B. Delicia-Schneckenlinsen). Feuchtkühle Nächte und feuchte Tage fördern die Wirkung. Entscheidend für die Wirkung ist die bestmögliche Verteilung des Ködergranulats auf der Fläche. Eine Anlockung der Schnecken (Köderwirkung) ist nur im Bereich von wenigen Zentimetern gegeben. Zuerst sollte im Zuwanderungsbereich der Schnecken, also entlang von Gräben, Hecken oder Grünland behandelt werden.

Wegschnecke an Zuckerrübe
Wegschnecke an Zuckerrübe

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