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Gestreifter Reisstängelbohrer | Reisschädlinge

Gestreifter Reisstängelbohrer

Chilo suppressalis WALKER
Striped rice borer, Asian rice borer


Schadbild
Die Larven bohren und minieren im Halm. Ihr Fraß am Gefäßgewebe innerhalb des Halmes ruft zwei charakteristische Symptome hervor:
- „Tote Herzen“ werden durch eine Ringelung im Inneren der Basis der jungen Triebe verursacht, was ein Welken und den Tod des darüber liegenden Pflanzenteiles herbeiführt.
- „Weißrispigkeit“, hierbei vertrocknen die Rispen, die Kornausbildung wird abgebrochen und es kommt zur Schrumpfung bereits gebildeter Körner.
 
Biologie des Schädlings
Ein Weibchen legt 100 - 500 Eier in Gruppen von 50 - 80, wobei jeweils ein Gelege pro Nacht während eines Zeitraumes von 3 - 5 Tagen abgesetzt wird. Die Eigelege findet man an der unteren Hälfte der Blätter. Nach dem Schlüpfen kriechen die Larven an der Pflanze hinauf. Alle Larven dringen durch ein gemeinsames Loch ein. Während der ersten drei Entwicklungs-stadien findet man die Raupen in Gruppen. Sie fressen gewöhnlich im mittleren Teil des Stängels. Die Larvalzeit dauert rund 20 - 48 Tage. Die Verpuppung findet im Stängel statt. Die vollentwickelte Larve des fünften Entwicklungsstadiums bereitet ein Loch im Internodium vor, durch das der sich bald entwickelnde Falter ins Freie gelangt. Die Begattung findet in der Nacht des Schlüpfens statt. Der Lebenszyklus dauert unter günstigen Bedingungen 35 - 60 Tage. Es können bis zu 5 Generationen in einem Jahr auftreten. In den Tropen bei ununterbrochenem Reisanbau sind sich überschneidende Generationen typisch. In gemäßigten Klimaten, wo kalte Winter vorkommen, legen die Larven eine Dormanzperiode ein und setzen im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen ihre Entwicklung fort.


Merkmale des Schädlings

Das Ei ist schuppenförmig, weiß bis dunkelgelb und nackt. Wird in Gelegen abgesetzt, die aus übereinander liegenden Reihen bestehen. Die Larve ist im letzten Stadium bis 25 mm lang, kenntlich an 5 dunklen Längsstreifen, die über den Rücken verlaufen. Der Mittelstreifen ist weniger deutlich ausgeprägt. Die Kopfkapsel ist hellbraun. Die Puppe ist rötlich-braun, nackt und rund 11 - 13 mm lang. Der Falter ist etwa 13 - 15 mm lang, die Flügel sind strohfarben bis hellbraun und die Vorderflügel haben eine Reihe kleiner Flecke entlang der Spitze.


Verbreitung

C. suppressalis kommt in Australien (Northern Territory) Bangladesch, Myanmar, China, Hawaii, Indien, Indonesien, Irak, Japan, Korea, Malaysia, Pakistan, Philippinen, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam.


Bedeutung
Der Gestreifte Reisstängelbohrer gilt in Japan, China und Korea als der gefährlichste Reisschädling. Schwerer Befall kann die Reispflanze während des Wachstums abtöten. Der größte Ernteverlust entsteht durch den Fraß des Bohrers vor der Blüte, wodurch die Rispen- und Kornausbildung verhindert wird. Eine Erholung der Reispflanze ist möglich, wenn die Entwicklung des Schädlings vor der Rispenbildung zum Stillstand kommt.


Bekämpfung
- Beseitigung der Reisstoppeln und Ernterückstände (Fluten, unterpflügen)
- Beseitigung von Ausfallreis zwischen den aufeinander folgenden Kulturen
- Empfohlen wird die Einhaltung einer Fruchtfolge, um den Lebenszyklus von C. suppressalis zu unterbrechen
- Anbau toleranter bzw. resistenter Sorten
- Einsatz von Insektiziden


Anmerkungen
Eine weitere Chilo-Art, die den Reis befällt, ist der Schwarzköpfige Reisstängelbohrer (Chilo polychrysus MEYRIK, Dark-headed rice stem borer), örtlich von Bedeutung sind auch Chilo auricilius DUDGEON(Gold-fringed rice stem borer), und zwar in Indien, Bangladesch und Sri Lanka sowie Chilo diffusilineus DE JOANNIS in West- und Ostafrika.
Chilo gibt es 41 Arten. Viele von ihnen sind Schädlinge wichtiger Kulturpflanzen, wie Reis, Zuckerrohr, Mais und Sorghum.

Falter von Chilo suppressalis
Falter von Chilo suppressalis (Quelle: International Rice Research Institute Archives,  www.invasive.org

 

Eigelege von Chilo suppressalis
Eigelege von Chilo suppressalis (Quelle: International Rice Research Institute Archives, www.invasive.org)

 

Weißrispigkeit bei Reis verursacht durch Chilo suppressalis
Weißrispigkeit bei Reis verursacht durch Chilo suppressalis (Quelle: International Rice Research Institute Archives, www.invasive.org)

Lebenszyklus von Chilo polychrysus
Lebenszyklus von Chilo polychrysus

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