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Fritfliege | Maisschädlinge

Fritfliege
Oscinella frit


Schadbild
Ab dem 3. bis 4.-Laubblattstadium des Maises werden auf den jüngeren Blattspreiten Fraßschäden (Löcher) sowie Fraßgänge bis in die „Blatttüten“ hinein sichtbar. Letzteres verursacht oft eine korkenzieherartige Verdrehung der Blätter (sog. Schlingenbildung). Bei stärkerem Befall bzw. Vordringen der Larven bis zum Vegetationspunkt kann dies sogar zur vollständigen Zerstörung der Pflanze führen.


Biologie des Schädlings

Die Fritfliege zählt zu den Halmfliegen (Chloropidae). Sie legt ihre Eier in die Blatttüten des auflaufenden Maises (1- bis 2-Blattsatadium). Die wenige Tage später schlüpfenden Maden versuchen dann schnellst möglich zum Vegetationspunkt der Pflanze vorzudringen. Besonders gefährdet ist spät gesäter Mais (Anfang Mai). Ab dem 4. Laubblattpaar findet keine Eiablage auf dem Mais mehr statt.
Die Fritfliege besitzt 3 Generationen pro Jahr, wobei die 2. und 3. Generation für den Mais bedeutungslos ist.

Merkmale des Schädlings
Die Fliegen sind 3 - 4 mm lang, schwarz gefärbt und besitzen rote Augen. Die Larven (Maden) sind ca. 5 mm lang, glasig-weiß und beinlos. Sie besitzen keine Kopfkapsel, aber Mundhaken und am Hinterleib zwei kleine höckerartige Ausstülpungen.

Verbreitung
Durch das breite Wirtspflanzenspektrum der Fritfliege ist sie in Mais, in allen Anbaugebieten zu finden.


Bedeutung
Neben Mais, fungieren alle Getreidearten (v.a. Sommergetreide) sowie viele Kultur- und Wildgräser als Wirtspflanze der Fritfliege. Während einzelne Fraßrinnen auf den Blättern bedeutungslos sind, ist eine durch Zerstörung des Haupttriebes verursachte Seitentriebbildung und damit verbundene geringe Kolbenausbildung bei starkem Befall von großer Relevanz, da sowohl Biomasse als auch die Ertragsqualität stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Anzumerken ist ferner, dass die Kolben befallener Pflanzen eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber dem Maisbeulenbrand aufweisen.


Bekämpfung
Nur präventive Maßnahmen durch Saatgutinkrustierung, die auch gegen Vogelfraß wirksam sind, erweisen sich als geeignet. Sobald Schadsymptome sichtbar werden, kommt jede Bekämpfungsmaßnahme zu spät. Eine Ausbringung von Kontaktinsektiziden zwischen dem 1- bis 2-Blattstadium ist hinsichtlich der Wirkung unsicher.

Fritfliegenbefall Jugendstadium Mais
Fritfliegenbefall im frühen Jugendstadium des Maises (Bildquelle: Syngenta)

Schadsymptome Fritfliege Mais
Schadsymptome des Fritfliegenbefalles an einer jungen Maispflanze (Bildquelle: Syngenta)

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