Commelina benghalensis L.
benghal dayflower, tropical spiderwort
Familie
Tradeskantiengewächse (Commelinaceae)
Merkmale
Stängel: kriechend bis aufsteigende, stark verzweigende Pflanze, Stängel saftig, wurzelnd an den Knoten
Blätter: lanzettlich eiförmig, etwa 3 - 7 cm lang und 1 - 2,5 cm breit, Blattscheide rötlich-braun behaart
Blüten: Stiele der Blütenstände entspringen in den Blattachseln, Blütenscheiden spitz zulaufend, offen von 1 - 2,5 cm, die Blüten haben fliederfarbene, blaue Kronenblätter, das untere Kronenblatt ist allerdings kleiner als die beiden anderen und weißlich gefärbt, Früchte sind in Form von dreizelligen Kapseln
Samen: grau-schwarz, runzelig, 2 mm groß, in jeder Kapsel befinden sich 5 Samen, bis zu 1600 pro Pflanze
Lebenszyklus
Lebensdauer: einjährig (perennierend)
Vermehrung: generativ und vegetativ
Keimzeit: ganzjährig
Blütezeit: ganzjährig
Verbreitung
C. benghalensis kommt in allen subtropischen und tropischen Anbaugebieten vor. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Art aber in Afrika, SO-Asien, Japan und auf den Philippinen.
Bedeutung
C. benghalensis ist ein Unkraut im Trockenreisanbau, insbesondere in Indien, Sri Lanka und auf den Philippinen. Betroffen sind auch andere Kulturen, wie Getreide, Mais, Sojabohne und Baumwolle sowie Erdnuss und Maniok. In Plantagenkulturen (Tee, Zitrusfrüchte, Kaffee) ist C. benghalensis auch ein gefürchtetes Unkraut. Die Ertragseinbußen variieren stark mit der Kultur und den Umweltbedingungen. Eine effektive Bekämpfung von C. benghalensis ist schwierig. Infolge des andauernden Wachstums ihres Kriechsprosssystems wird sie zu den perennierenden Pflanzen gerechnet. Der vegetativen Vermehrung kommt eine große Bedeutung zu. Eine Verbreitung erfolgt leicht durch Stängelteile, die auf der Bodenoberfläche eine längere Zeit lebensfähig bleiben. Allerdings regenerieren sich eingearbeitete Stängelteile (bereist bei 2 cm Tiefe) nicht mehr. Insofern ist eine mechanische Bekämpfung wenig effektiv, da die Pflanzen kaum vollständig von der befallenen Fläche entfernt werden können. Systemische Herbizide sind i. d. R. wirkungsvoll, doch oft ist eine mehrmalige Applikation in der Vegetationszeit notwendig. Eine Behandlung mit Kontaktmitteln zerstört gewöhnlich nur das Blattwerk, verhindert aber nicht Regeneration der Pflanze.
Anmerkungen
Die Gattung umfasst mehr als hundert Arten. Zahlreiche von ihnen können als Unkräuter auftreten, und zwar C. diffusa und C. elegans die hauptsächlich in den amerikanischen Tropen und Subtropen vorkommen, während C. benghalensis und C. communis vorwiegend in der Alten Welt anzutreffen sind.
Junge Pflanzen von Commelina benghalensis (Quelle: Theodore Webster, USDA Agricultural Research Service, www.invasive.org)
Massenaufwuchs von Commelina benghalensis (Quelle: Theodore Webster, USDA Agricultural Research Service, www.invasive.org)
Charakteristisches Merkmal von Commelina benghalensis: rötlich behaarte Blattscheide (Quelle: Herb Pilcher, USDA Agricultural Research Service, www.invasive.org)
Blüte von Commelina benghalensis (Quelle: Theodore Webster, USDA Agricultural Research Service, www.invasive.org)
Commelina benghalensis: Blaue Kronenblätter, das untere Kronenblatt ist allerdings kleiner als die beiden anderen und weißlich gefärbt (Quelle: Herb Pilcher, USDA Agricultural Research Service, www.invasive.org)