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Cercospora-Blattflecken | Zuckerrübenkranheiten

Cercospora-Blattflecken
(Cercospora beticola)


Schadbild
Zunächst entstehen kleine 2 - 3 mm große, runde, zunächst rötliche Flecken, diese werden später im Zentrum hellgrau und sind mit charakteristischem roten Rand umgeben (scharf abgegrenzt zum gesunden Gewebe). Charakteristisch sind dunkle Punkte im Innenhof des Blattflecks. Mit fortschreitendem Befall reißt das Gewebe auf, die Flecken fließen ineinander, die Blätter sterben ab. Als Folge kommt es zu verstärktem Neuaustrieb, der Rübenkopf wächst kegelförmig empor („Ananashals“).

Biologie des Schaderregers
Eine Infektion erfolgt nach Bestandesschluss und geht von Rübenrückständen der Vorjahre aus, von benachbarten Feldern mit der Vorkultur Zuckerrübe, aber auch Spinat und Mangold. Normalerweise beginnt eine Infektion je nach Region und Witterungsverlauf ab Ende Juni,  i. d. R. jedoch erst im Juli, teilweise auch erst im August. Eine Infektion und Sporenbildung findet bei ausreichender Feuchtigkeit (rel. Luftfeuchte > 95 %, Temperaturen > 15 °C) statt. Eine Weiterverbreitung im Bestand erfolgt durch Regenspritzer und Wind.

Verbreitung
Während Cercospora früher auf den süddeutschen Raum beschränkt war, ist der Erreger heute deutschlandweit verbreitet. Anbauflächen in Flusstälern und Beregnungsgebieten sind besonders von Cercospora betroffen.


Bedeutung
Cercospora ist die wichtigste Blattkrankheit der Zuckerrübe in Deutschland. Die Assimilationsfähigkeit der Zuckerrübenblätter wird zerstört. Dadurch werden Qualität und Ertrag der Zuckerrübe erheblich gemindert. Ein starker Befall kann zu einer Verminderung des Zuckergehaltes von 20 - 30 % führen.

Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen sind der Anbau wenig anfälliger Sorten, Anbaupausen von mindestens 3 Jahren und die sorgfältige Einarbeitung der Rübenblätter. Wichtig ist die rechtzeitige Behandlung in den Befallsaufbau hinein, zu späte Behandlungen verlieren an Wirkung, nach Mitte September sollte nicht mehr behandelt werden. Für Cercospora und andere Blattkrankheiten liegen Schadsschwellen vor.

Das Auftreten von Cercospora und die weitere Befallsentwicklung lassen sich heute standortspezifisch durch Modelle simulieren. Mit Hilfe dieser Modelle können die Bestände gezielter kontrolliert und Fungizide termingerecht eingesetzt werden. Entsprechende Modelle sind unter www.isip.de, www.liz-online.de sowie www.ips-zuckerruebe.de z
u finden. Gerade bei entsprechender Infektionswitterung (Temperaturen >15 °C, nach Regenperioden und Tagen mit sehr hoher Luftfeuchte) sollte ab Ende Juli/Anfang August bis Ende August/Anfang September auf Befallssymptome kontrolliert werden.

Cercospora-Befall Zuckerrübe
Cercospora-Befall an Zuckerrübe (c) Syngenta

 

Bekämpfungsschwelle Blattkrankheiten Zuckerrüben
Bekämpfungsschwelle für Blattkrankheiten bei Zuckerrüben

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