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Blattbrand | Reiskrankheiten

Blattbrand, Reisbräune
Pyricularia grisea (COOKE) SACC.
(= P. oryzae CAVARA)
Teleomorph: Magnaporthe grisea (HEBERT) BARR

Rice blast disease


Schadbild
P. grisea befällt alle lebenden Teile des Reises. Das charakteristische Symptom dieser Krankheit sind elliptische Blattflecken mit mehr oder weniger spitzen Enden. Die Flecken sind gewöhnlich in der Mitte grau oder weißlich, am Rand braun oder rötlichbraun. Ihre Form und Größe variiert je nach Umweltbedingungen, Entwicklungsstadium des Wirtes und der Sortenresistenz. Anfänglich sind die Flecken kleine, weiße graue oder blaue runde Punkte. Voll entwickelte Flecken sind bis zu 10 - 15 mm lang und 3 - 5 mm breit und bilden meistens einen braunen Rand. Zahlreiche Flecken lassen die Blätter absterben. Wenn der Halmknoten infiziert ist, verfault die Basis der Internodien, diese werden schwarz und knicken oft ab. Die ganze Rispe mit allen Verzweigungen und die Körner können infiziert werden und braune Flecken aufweisen. Eine Infektion in der Nähe der Rispenbasis verursachet das „rotten neck, das die Rispen abknicken lässt.


Biologie des Schaderregers
In den gemäßigten Gebieten überlebt der Pilz im Winter auf infizierten Körnern und Stroh. In den Tropen treten das ganze Jahr windbürtige Konidien auf. Ein typischer Blattfleck erzeugt jede Nacht zwei Wochen lang 2.000 - 6.000 Konidien. In einem Herd oder in einem erkrankten Feld bildet sich so eine große Menge an Konidien. An einem regnerischen Tag werden die Konidien gleich nach Regenbeginn von den Konidienträgern abgelöst und vom Wind aufgenommen. In den gemäßigten Zonen hält eine gleich bleibende, hohe Konidienzahl in der Luft nur ungefähr einen Monat, in den Tropen sind es während der Regenzeit 6 Monate. Konidien keimen bei genügend Feuchtigkeit innerhalb von 4 Stunden und dringen bei günstigen Temperaturen von 24 - 28 °C innerhalb von 6 - 8 Stunden in den Wirt ein, entweder direkt durch die Epidermis oder durch die Spaltöffnungen. Die Latenzzeit ist innerhalb von 6 - 7 Tagen abgeschlossen.


Verbreitung
Diese Krankheit tritt weltweit in allen Reisanbaugebieten auf.


Bedeutung
P. grisea ist die weltweit wirtschaftlich wichtigste Reiskrankheit, durch die beträchtliche Ertrags- und Qualitätseinbußen entstehen.


Bekämpfung
Durch pflanzen- und anbautechnische Maßnahmen kann die Krankheit z. T. effektiv kontrolliert werden:
- Sortenwahl (Anbau resistenter Reissorten)
- Beseitigung von Ernterückständen
- Verwendung von gesundem, gebeiztem Saatgut
- angepasste N-Düngung (hohe N-Gaben erhöhen die Anfälligkeit)
- Wassermanagement (kontinuierliche Überflutung, Vermeidung von Trockenstress)
- Direktsaat in Wasser


Zur Bekämpfung von P. grisea können auch zahlreiche Fungizide eingesetzt werden.

Pyricularia grisea Charakteristische Blattsymptome
Charakteristische Blattsymptome: elliptische Blattflecken mit spitzen Enden.
(Quelle: Courtesy EcoPort, www.ecoport.org: Jan Breithaupt)

 

Pyricularia grisea fortgeschrittener Befall
Fortgeschrittener Befall der Reisbräune: zahlreiche Flecken lassen die Blätter absterben. (Quelle: Courtesy EcoPort, www.ecoport.org: Jan Breithaupt)

Leaf collar Pyricularia grisea
"leaf collar" - Wenn der Halmknoten mit Pyricularia grisea infiziert ist, verfault
die Basis der Internodien, diese werden schwarz und knicken oft ab.
(Quelle: Courtesy EcoPort)

Resistente Resisorte CO39
Blatt der resistenten Resisorte CO39: die dunklen Flecken zeigen tote
Pflanzenzellen, die dem Erreger die Lebensbasis entziehen und ihn
zum Absterben bringen. (Quelle: Sally Leong, USDA, www.ipmimages.com)


Weitere Informationen:

>
UC Pest Management Guidelines - Rice Blast (mit Bildergalerie)

> Could rice blast occur in Australia? (PDF 95kb)

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