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Baumwollkapselkäfer | Baumwollschädlinge

Baumwollkapselkäfer

Anthonomus grandis BOHEMAN
Boll weevil


Schadbild
Die Baumwollblüten zeigen infolge des Käferfraßes winzige Einstiche und gelbe Krümel (Pollen) auf ihrer Oberfläche. Größere Verletzungen stammen von der Eiablage. Später spreizen sich die Deckblätter von der Blütenknospe ab, die sich gelblich verfärbt und abfällt Das Innere der Blütenknospen bzw. der Kapseln ist zerfressen.
 
Biologie des Schädlings
Das Weibchen legt 100 - 300 Eier vorzugsweise in die Blütenknospen. Es treten 3 Larvenstadien auf. Eine Generation ist bei 25 - 30 °C nach 15 - 17 Tagen abgeschlossen. Bei ungünstigen Umweltbedingungen gehen die Imagines eine fakultative Diapause ein. Die Tiere überwintern in den USA in der Waldstreu, die sie Mitte Juni wieder verlassen und in die Baumwollfelder einwandern. In den tropischen und subtropischen Klimaten bleiben die Imagines größtenteils aktiv, und das Überleben findet in unkontrolliert aufwachsender angebauter oder wilder Baumwolle statt.


Merkmale des Schädlings
Das adulte Tier ist ein rötlich- bis dunkelbrauner Rüsselkäfer, etwa 0,8 cm (1,3 cm) lang und dicht mit Flaumhaaren bedeckt sowie mit einem langen, dünnen Rüssel versehen. Die Larve ist weiß, gekrümmt, plump, faltig und beinlos mit brauner Kopfkapsel.


Verbreitung
A. grandis ist in Mexiko und Mittelamerika heimisch, hat sich jedoch in andere Gebiete ausgebreitet und tritt heute auch in den USA, Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Paraguay und Argentinien vor.


Bedeutung

Schäden an der Baumwolle werden sowohl durch die Imagines als auch durch die Larven verursacht. Der Baumwollkapselkäfer ist dort, wo er auftritt, gewöhnlich der wichtigste Schädling an Baumwolle.


Bekämpfung

A. grandis vermehrt sich in mehreren Generationszyklen während der Vegetationszeit, deshalb schädigen sie besonders stark spätreifende Baumwolle. Deshalb sollten Maßnahmen durchgeführt werden, um die Reife der Baumwolle zu beschleunigen (u.a. frühe Saat, Einsatz von Wachstumsregulatoren, Bewässerung, Sortenwahl, Düngung).

Direkte Maßnahmen sind:

- Einsatz von Insektiziden zur Bekämpfung der vorletzten und letzten Generation, die dafür bestimmt sind, in die Diapause einzutreten

- Durch den Einsatz von Defolianten (Entlaubungsmittel) wird die letzte Generation von A. grandis zusätzlich unterdrückt, da ihnen die Gahrungsgrundlage entzogen wird Abfall spätausgebildeter  Blütenknospen und Kapseln)

- Einsatz von Pheromonfallen, die die überwinternden Baumwollkapselkäfer anlocken

- Einsatz von Insektiziden beim Erscheinen der ersten Blütenknospen

Schematische Darstellung Baumwollkapselkäfer und Schadbild
Schematische Darstellung des Baumwollkapselkäfers und sein Schadbild

Anthonomus grandis Baumwollkapselkäfer
Anthonomus grandis, der Baumwollkapselkäfer (Quelle: Clemson University - USDA Cooperative Extension Slide Series, www.ipmimages.com)

Larve und Puppe des Baumwollkapselkäfers
Larve (links) und Puppe (rechts) des Baumwollkapselkäfers (Clemson University - USDA Cooperative Extension Slide Series, www.ipmimages.com)

Die Larve des Baumwollkapselkäfers hat das Innere der Blütenknospen fast vollständig ausgehöhlt
Das Innere der Blütenknospen wird durch die Larven fast vollständig ausgehöhlt (Clemson University - USDA Cooperative Extension Slide Series, www.ipmimages.com)

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