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Asiatischer Sojabohnenrost | Sojabohnenkrankheiten

Asiatischer Sojabohnenrost H. SYDOW & SYDOW
(Phakopsora pachyrhizi)

Schadbild
Symptome sind braun bis dunkelbraune, unregelmäßig geformte Pusteln (Uredosporenlager), die auf der Blattoberseite verteilt sind, seltener auch auf der Blattunterseite, am Stängel und auf den Hülsen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem vorzeitigen Blattfall und zur Notreife.


Biologie des Schaderregers
Der Sojabohnenrost benötigt als obligater Parasit ganzjährig eine lebende Wirtspflanzenkette. Der Wirtspflanzenkreis ist groß, die wichtigsten sind Glycine max, G. soja, Pachyrhizus erosus, Pueraria lobata, und Vigna unguiculata sowie Phaseolus vulgaris und Melilotus officinalis. Kudzu (Pueraria lobata), ein weit verbreitetes Unkraut in den USA, gilt als eigentliche Inokulumquelle für P. pachyrhizi. Der große Wirtspflanzenkreis ist eher untypisch für die Rostpilze.

Uredosporen gelangen von befallenen Wirtspflanzen über den Wind in die Sojabohnenbestände. Optimale Infektionsvoraussetzungen bestehen bei Temperaturen zwischen 15 °C und 28 °C und einer Blattbenetzungsdauer von 6 bis 12 Stunden. Für eine reichliche Sporenbildung und epidemische Ausbreitung im Bestand sind Niederschläge und lange Tauphasen notwenig. Die Pusteln entstehen bereits innerhalb von 5 - 8 Tagen nach einer Infektion. Die gebildeten Uredosporen werden über den Wind im Bestand verbreitet. Innerhalb einer Anbausaison können mehrere Generationszyklen vollendet werden.


Verbreitung
Der Sojabohnenrost kommt ursprünglich in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens und Australiens vor. In den letzten Jahren hat sich die Pilzkrankheit weltweit immer weiter ausgebreitet und kommt seither auch in mehreren Regionen Afrikas vor. Im Jahr 2001 trat der Sojabohnenrost erstmals in Südamerika auf. Inzwischen erstreckt sich das Auftreten auf Argentinien, Brasilien und Paraguay. Im November 2004 wurde auch erstmalig über ein Auftreten des Sojabohnenrosts in den USA berichtet und zwar im Bundesstaat Louisiana. Nur wenige Monate später hat sich P. pachyrhizi auch in den anderen südöstlichen Staaten der USA ausgebreitet. Es ist davon auszugehen, dass der Pilz mit den Wirbelstürmen in die USA gelangte. In Deutschland und im gesamten europäischen Raum kommt der Pilz nicht vor.


Bedeutung
P. pachyrhizi gilt als die gefährlichste Krankheit im Sojabohnenanbau aufgrund seiner schnellen Ausbreitung und der hohen Ertragsausfälle. Diese können in manchen Anbaugebieten bis zu 80 % betragen.

Bekämpfung
Fungizide können zur Bekämpfung von  P. pachyrhizi eingesetzt werden.

Anmerkungen
Der Sojabohnenrost wird sowohl durch Phakopsora pachyrhizi („Australasian species“) als auch durch P. meibomiae („New world species“) verursacht. P. pachyrhizi ist aber der Pilz, der derzeit die größten Schäden verursacht. Beide können mit Hilfe molekularbiologischer Techniken unterschieden werden.

Aisiatischer Sojabohnenrost
Starker Befall eines Sojabohnenblattes mit dem Asiatischen Sojabohnenorst. (Quelle: South Dakota State University)

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