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Ägyptischer Baumwollkapselwurm | Baumwollschädlinge

Ägyptischer Baumwollkaspelwurm

Earias insulana BOISDUVAL
Spiny bollworm


Schadbild
Junge Baumwollpflanzen werden durch Bohren in den Triebspitzen geschädigt. Die Larve dringt in der Nähe der endständigen Knospe ein und bohrt dann im Haupttrieb nach unten. Der Vegetationskegel des Haupttriebs wird dabei zerstört, was jedoch keine ernsthaften Folgen hat, da sich Seitentriebe entwickeln. Problematisch ist nur, dass es zu Verzögerung der Fruchtausbildung kommt. An älteren Pflanzen frisst der Schädling in Knospen an den Blüten und Kapseln. Die Raupen sind nicht nur auf eine einzelne Kapsel angewiesen, sondern fressen sich teilweise in mehrere Kapseln nacheinander hinein. Die so entstehenden Löcher sind unregelmäßig, und in vielen Fällen werden die Kapseln anschließend von phytophatogenen Pilzen befallen.
 
Biologie des Schädlings
Bei 28 °C dauert die Eientwicklung 3, die der Raupen 9 und der Puppen ebenfalls 9 Tage. Die Falter legen bis zu 300 Eier. Eine Diapause ist nicht bekannt.


Merkmale des Schädlings
Die Eier sind blau, kugelförmig und haben einen Durchmesser von etwa 0,5 mm. Die Raupe entwickelt sich bis zu einer Länge von 20 mm, ist gedrungen und spindelförmig, besitzt Haare auf jedem Körpersegment sowie 2 Paar fleischige Höcker, auf den letzten beiden Brust- und allen Hinterleibssegmenten (daher auch „spiny bollworm“). Die Raupe ist graubraun mit grauen Flecken. Die Puppe ist in einem weißen, festen Kokon eingehüllt. Der Falter ist etwa 11 mm groß. Die Hinterflügel sind silbrigweiß, die Vorderflügel silbriggrün.

Verbreitung
E. insulana kommt vorwiegend in Afrika einschließlich benachbarter Inseln vor, aber auch in  Südeuropa, Kleinasien und Pakistan sowie Südostasien und Australien.


Bedeutung
Dieser Schädling ist an bewässerter Baumwolle in trockneren Ländern ein bedeutender Schädling, und zwar vor allem in Nord-Afrika, Israel, Pakistan und Nordindien. E. insulana gehört neben Pectinophora gossypiella zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Schädlingen in Ägypten und im Sudan.

Bekämpfung
Empfohlen werden hier in erster Linie verschiedene Kulturmaßnahmen, um den Befallsdruck auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dabei sind tiefes Pflügen, eine strickte Feldhygiene (Beseitigung der Ernterückstände), angepasste Düngung sowie eine möglichst breite Fruchtfolge (Anbaupause von 4 Jahren) von entscheidender Bedeutung. Der Baumwollkapselwurm wird vor allem gegen Ende der Vegetationsperiode angetroffen, deshalb sollten Maßnahmen durchgeführt werden, um die Reife der Baumwolle zu beschleunigen (Einsatz von Wachstumsregulatoren, frühe Saat, Sortenwahl).

Die Förderung der Nützlinge ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Bekämpfung von E. insulana. So wird in Ägypten vielfach ein Baumwollanbau in Streifen mit anderen Kulturen (u.a. mit Kräutern) durchgeführt, dadurch ergibt sich eine deutliche Nützlingsförderung und eröffnet gleichzeitig zusätzliche Einnahmequellen. Grundsätzlich stellt nur ein Massenauftreten von Kapselwürmern nach wie vor eine wirkliche Gefahr dar, die auch den Einsatz von Insektiziden notwendig macht.


Anmerkungen
Neben E. insulana gibt es noch E. biplaga (Southern spiny bollworm), der in Afrika südlich der Sahara vorkommt und dort insbesondere im Regenfeldanbau der Baumwolle schwere Schäden anrichtet, und E. vittella (Cotton spotted bollworm), der seine Verbreitungsgebiete in Süd- und Südostasien hat. In Afrika treten häufig Mischpopulationen von E. insulana und E. biplaga an Baumwolle auf, sowie im asiatischen Raum (Indien) von E. insulana und E. vittella. Man kann die Raupen an dem weniger „dornigen (spiny)“ Aussehen unterscheiden, und zwar in folgender Reihenfolge abnehmender Ausprägung der Höcker: E. biplaga > E. insulana > E. vitella.

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